Wilhelm Genazino - Der Traum des Beobachters
Seine Wohnung verließ Wilhelm Genazino nie ohne Stift und Papier. Alles, was sich in Worte fassen ließ, schrieb er auf. Jahrzehntelang tippte er seine Beobachtungen von unterwegs akribisch ab, aus Furcht, eines Tages könnte ihn das Schreiben selbst verlassen. So entstand ein "Materialcontainer", in dem sich Leben und Fiktion, Ideen und Träume unauflöslich vermischen. Die bislang unbekannten Notizen sind ein Schlüssel zu seinem Werk und lesen sich wie ein unendlicher Genazino-Roman. Sie zeigen den Autor als verzweifelten Glückssucher, als hochsensiblen Zeitzeugen und funkelnden Aphoristiker. "Es ist ein großes Erlebnis, wenn das Vergnügen bis in die Details geht."
"Wie viele seiner Romanfiguren ist Genazino ein Stadtspaziergänger, ein Flaneur, der sein Augenmerk auf alles richtet, was ihm unter die Augen gerät. ... In der Kunst, dem Auffälligen eine verborgene Nuance abzugewinnen und sie zu benennen, hat er eine nie auftrumpfende Virtuosität entwickelt. ... Wilhelm Genazinos 'Der Traum des Beobachters' sind permanente Selbstwortversuche, sprachliche Auseinandersetzungen mit dem Gesehenen, dem körperlich Empfundenen. Vor allem aber geht es darum, wie aus diesem 'Material' Prosa wird, denn das Beobachten ist nicht mehr als der Anfang der Schriftstellerarbeit."
Rainer Moritz, Neue Züricher Zeitung, 30.03.23
"Dieses Buch funktioniert wie eine Pralinenpackung. Man schlägt es auf und findet Köstlichkeiten, und man will immer noch mehr davon."
Philipp Holstein, Rheinische Post, 02.02.23
"Dieses Werktagebuch nicht zur Kenntnis zu nehmen wäre freilich ein Fehler. Es ist nicht nur ein großes Lesevergnügen, sondern auch eine wunderbare Schule des Sehens. Und eine ebenso freudvolle wie schmerzliche Erinnerung daran, welch einzigartiger Autor da vor fünf Jahren von uns gegangen ist."
Andreas Wirthensohn, WDR3, 22.01.23
Ladenpreis Deutschland € 34,00
ISBN 9783446276208
Hanser
Bild zur Meldung: Der Traum des Beobachters