Edition-115 aktuell: Paul Scheerbart-Preis für Lyrik-Übersetzungen 2024 geht an Olga Radetzkaja
Übersetzung: Olga Radetzkaja
Maria Stepanova - Winterpoem 20/21
»Vieles in Winterpoem 20/21 ist von großer Zartheit und im Wechsel mit rauschhafter Inspiration.«
Marie Luise Knott, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Der Ausbruch der Covid-Pandemie setzte im März 2020 einem Aufenthalt Maria Stepanovas im britischen Cambridge ein Ende. Zurück in Russland, verbrachte sie die folgenden Monate in einem Zustand der Erstarrung - die Welt hatte sich vor ihr zurückgezogen, die Zeit war »ertaubt«. Als sie aus diesem Zustand auftauchte, begann sie Ovid zu lesen. Motive fanden zueinander, die lange in ihr gewartet hatten. Wie schon in Der Körper kehrt wieder verwandelt sie historische und aktuelle Kataklysmen in ein ungemein feingliedriges, bewegliches Gebilde aus Rhythmen und Stimmen.
Das Poem, das in einer rauschhaften poetischen Inspiration entstand, spricht vom Winter und vom Krieg, von Verbannung und Exil, von sozialer Isolation und existentieller Verlassenheit. Stepanova findet grandiose Bilder für das Verstummen: wenn etwa Worte, die wir einander zurufen, in der Luft gefrieren und unser Gegenüber nicht mehr erreichen. Das Werk verwebt Liebesbriefe und Reiseberichte, chinesische Verse und dänische Märchen in eine vielstimmige Beschwörung der gefrorenen und langsam auftauenden Zeit.
Ladenpreis Deutschland € 22,00
ISBN 9783518225479
Suhrkamp
Bild zur Meldung: Maria Stepanova - Winterpoem 20/21
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